Unter dem Titel „FEEDBACK FOR FUTURE“ trafen sich im November Lehrkräfte aller lernlog-Schulen für zwei Tage auf dem Stiftungscampus in Bonn. Ziel war es, die Zusammenarbeit und Vernetzung innerhalb der „lernlog-Community“ zu stärken, den Teilnehmenden aktuelle Impulse und Expertise aus Wissenschaft, Wirtschaft und Praxis zur Verfügung zu stellen und die Software lernlog weiterzuentwickeln.
Die Community Days fanden in dieser Form zum zweiten Mal statt – und waren mit über 50 Teilnehmenden aus lernlog-Schulen, dem Softwareentwicklungsteam von onto digital und dem lernlog-Team ausgebucht! Der Rückblick auf diese zwei Tage hinterlässt nur positive Erinnerungen. Die gemeinsame Zeit war geprägt von Austausch, Inspiration und Zusammenarbeit und ein voller Erfolg – wie das durchwegs positive Feedback der Teilnehmenden am Ende der Veranstaltung zeigte.
Input & Expertise
Ein zentraler Baustein der Community Days war der fachliche Input durch inspirierende Vorträge von Expert*innen aus Bildungsforschung und Wirtschaft:
Den Auftakt machte Prof. Dr. Silvia-Iris Beutel von der Technischen Universität Dortmund. Mit ihrem Vortrag „Schule der Zukunft: Neue Impulse für Lernkonzepte und Leistungsbeurteilung“ gab Prof. Dr. Beutel wertvolle Einblicke in den Wandel von Schule und die Entwicklung innovativer Lern- und Bewertungskonzepte. Mit schulpraktischen Beispielen und einem klaren Blick auf die notwendigen Voraussetzungen für die Transformation von Schule zeigte sie Wege auf, wie neue Lernkonzepte zeitgemäß umgesetzt werden können. Mit der besonderen Perspektive, die Frau Beutel als langjähriges Jurymitglied des Deutschen Schulpreises einbringen konnte, bot ihr Vortrag wertvolle Denkanstöße für die weitere Nutzung von lernlog und regte intensive Diskussionen darüber an, wie sich die Schulen im Netzwerk nachhaltig für die Zukunft der Schule engagieren können.
Ein zweiter Höhepunkt war der Vortrag des Wirtschaftsjournalisten und Zukunftsforschers Erik Händeler mit dem Titel: „Die Geschichte der Zukunft: Warum Wohlstand von den Menschen hinter der Technik abhängt“.
In seinem – durchaus pointierten und teilweise provokanten – Vortrag betonte Händeler, dass Technologie allein nicht der Treiber für künftigen Wohlstand sei. Ob künstliche Intelligenz, Industrie 4.0 oder Digitalisierung – alle Werkzeuge könnten erst durch den Menschen ihr volles Potenzial entfalten. Er erläuterte eindrucksvoll, dass Arbeit in Zukunft immer immaterieller werde: Planen, Organisieren, Beraten, Wissen suchen, Probleme lösen und kreative Ideen entwickeln – Fähigkeiten, die Maschinen nicht ersetzen könnten.
Da die Informationsflut für den Einzelnen kaum noch überschaubar sei, werde die Zusammenarbeit auf Augenhöhe und die Fähigkeit zur Kooperation zum entscheidenden Erfolgsfaktor. Seine These, dass die Welt – trotz aller Herausforderungen – immer besser werden könne, gab einen optimistischen Ausblick auf die Entwicklung von Wirtschaft und Gesellschaft. Mit spannenden Beispielen und einer inspirierenden Perspektive regte er die Teilnehmenden an, die Rolle von Gemeinschaft und Kooperation in einer zunehmend digitalisierten Welt neu zu denken.
Am zweiten Tag sprang lernlog-Geschäftsführerin Myrle Dziak-Mahler für den erkrankten Keynote-Speaker Ahmet Sinoplu ein. Ihr Thema: „Transformation des Lernens am Lernort Schule in der Kultur der Digitalität“. Der Vortrag spannte einen Bogen vom Stand des Digitalpakts bis hin zu aktuellen Studien, wie der aktuell erschienenen ICILS-Studie 2023. Die Ergebnisse wurden thematisch in den Rahmen einer Kultur der Digitalität eingebettet. Der sich daraus ergebende stark gestiegene Reformbedarf in den Schulen führte zur Erläuterung, wie Veränderungen im bestehenden System angestoßen und umgesetzt werden können.
Als richtungsweisendes Postulat wurde Agilität als Organisations- und Arbeitsweise definiert und selbstorganisiertes Lernen in diesem Zusammenhang als zukunftsfähige Flexibilität gesehen.
Austausch & Vernetzung
Durch die OPEN SPACE Methode wurde den Teilnehmenden ein großzügiges Zeitfenster ermöglicht, um eigene Themen in Bezug auf Schule, Unterricht und lernlog zu platzieren und zu diskutieren. Dabei wurden Themen wie “Lernbegleitung mit lernlog” oder “Einsatz von lernlog in der Projektarbeit” diskutiert und Schulen, die noch nicht so lange mit lernlog arbeiten, von den “alten Hasen” beraten. Peer-Learning vom Feinsten!
Partizipative Softwareentwicklung
Darüber hinaus wurde gezielt an lernlog gearbeitet – in zwei Workshops wurden die Themenfelder “Kompetenzraster” und “lernlog in die Oberstufe” bearbeitet. Ziel war es, die Anforderungen so zu formulieren, dass die Softwareentwickler sie in ihre zukünftige Arbeit einfließen lassen können. Genau diese Vorgehensweise zeichnet die Arbeit zwischen lernlog, den Schulen und den Expert*innen von onto digital aus: Zuhören, nachfragen, umsetzen, Feedback einholen und überarbeiten. Diese iterativen Schleifen stellen sicher, dass die Software genau das bestmöglich unterstützt, was in den Schulen gebraucht wird.
Die Tage auf dem Stiftungscampus waren für alle Beteiligten – ob Teilnehmende, Referentinnen oder Organisatorinnen – von einem wertschätzenden Umgang und einer Begegnung auf Augenhöhe geprägt. Neben spannenden Inputs und der Weiterentwicklung von lernlog wurden – ganz nebenbei 😉 – auch folgende Aspekte verfolgt:
Besseres Kennenlernen untereinander und Stärkung und Ausbau des bestehenden Netzwerkes, um gemeinsam an den Herausforderungen und Chancen der modernen Schule zu arbeiten. Empowerment der Lehrkräfte, um die kooperierenden Lehrer*innen zu stärken, zu unterstützen und ihnen neue Ansätze und Werkzeuge an die Hand zu geben.
Wir bedanken uns bei allen Teilnehmenden für aktive Mitwirkung, die vielen Impulse und den offenen Austausch. Die Community Days haben einmal mehr gezeigt, wie viel Potenzial in unserer Zusammenarbeit steckt – und wie wichtig es ist, diese Zusammenarbeit regelmäßig zu pflegen.
Wir freuen uns darauf, die gesammelten Ideen und Anregungen in den kommenden Monaten umzusetzen und gemeinsam weiter an der Zukunft von lernlog zu arbeiten.