Schultyp
Gesamtschule
lernlog im Einsatz seit
2021
Lerngruppen
gesamte Sek II
150 Schüler*innen
30 Lehrkräfte
Kontakt
Homepage
Warum wir uns in Richtung neue Lern-/Lehrkultur verändern wollten
Seit der Neugründung unserer Schule legen wir bei der Unterrichtsgestaltung Wert auf eigenverantwortliches, selbstgesteuertes, individualisiertes und schülerorientiertes Lernen.
Das selbstgesteuerte Lernen und binnendifferenzierte Arbeiten hat in der Sekundarstufe I seinen Schwerpunkt in den Fächern D, E, M. Die Möglichkeit der Selbststeuerung und des eigenverantwortlichen Lernens wird in der Sekundarstufe II in Form von Lernbüros auf nahezu alle Fächer ausgeweitet.
Das waren unsere Herausforderungen im Wandel und so haben wir sie gelöst
Da wir von Anfang an versucht haben, neue Konzepte umzusetzen, gab es bei uns keinen Wandel im Sinne der Lern-/Lehrkultur. Herausforderungen gab und gibt es aber trotzdem. Zum Beispiel, alle an der Schule beteiligten Menschen, Schüler*innen, Eltern und auch Lehrkräfte auf dem Weg mitzunehmen, da ja auch immer wieder neue Menschen Teil des Systems werden.
Wie lernlog uns dabei unterstützt und/oder zukünftig unterstützen kann
lernlog unterstützt die Schüler*innen bei der individuellen Planung und Strukturierung der Arbeit in den Lernbüros. Aber auch Kolleg*innen nutzen lernlog, um ihre Inhalte einzustellen, gemeinsam an Lernpfaden zu arbeiten, Anwesenheiten festzuhalten und auch das Feedback zu den Lernbürostunden wird zunehmend über das lernlog organisiert.
Wie viel Zeit wir brauchten, um mit lernlog effektiv arbeiten zu können
Tatsächlich ist es ein immerwährender Prozess und wir versuchen durch regelmäßige Modifizierungen unsere Arbeit in den Lernbüros und damit auch mit dem lernlog stetig zu verbessern.
Unser Tipp: Das würden wir neueinsteigenden Schulen raten
Einfach loslegen und das lernlog an die eigene Schule anpassen. Unterrichtsentwicklung ist ein Prozess, dazu gehört auch, dass nicht alles von Anfang an läuft, davon darf man sich aber nicht entmutigen lassen, sondern man sollte versuchen Lösungen zu finden.
Wer nutzt lernlog bei uns und wo setzen wir es ein?
Bei uns nutzen ca. 30 Lehrkräfte und ca. 150 Schüler*innen das lernlog permanent, also die gesamte Sekundarstufe II unserer Schule.

unterstützt lernlog seit 2019 in ihrer Funktion als
Vorständin der Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft
Durch die Beteiligung ganz verschiedener Schulen, Akteurinnen und Akteure ist lernlog wie ein Chamäleon einsetzbar: Es passt sich an die Bedarfe unterschiedlicher Schulen an.
Warum entwickelt eine Stiftung eine Software – und warum ist euch das Projekt wichtig?
Die Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft (MJG) engagiert sich für eine chancengerechte Alltagswelt, an der alle Menschen gleichberechtigt teilhaben können und die Kindern und Jugendlichen bestmögliche Entwicklungs- und Bildungschancen eröffnet. Eine zeitgemäße Bildung muss Kindern und Jugendlichen ermöglichen, die erforderlichen Kompetenzen zu erwerben, um ein selbstbestimmtes Leben in einer digitalen Gesellschaft im 21. Jahrhundert zu führen und aktiv daran teilnehmen zu können. Dabei verfolgt die Stiftung einen Ansatz, der unterschiedliche fachliche und praktische Expertisen zusammenführt und vernetzt. Die Entwicklung von lernlog stellt für uns einen Prozess des gemeinsamen Entwickelns und Testens dar, der diesen Anspruch erfüllt und die Bedarfe verschiedenster Perspektiven – von Kindern, Jugendlichen, Lehrkräften, weiteren pädagogischen Fachkräften und wissenschaftlicher Expertise – vereint.
Was haben Schulen davon, wenn sie lernlog einführen?
lernlog ist eine Web-App, die selbstorganisiertes Lernen an Schulen unterstützt. Schülerinnen und Schüler können damit eigenständig Selbstlernformate planen, dokumentieren und reflektieren. Lernbegleitenden hilft lernlog, Lernprozesse zu organisieren und Entwicklungsschritte ihrer Schülerinnen und Schüler zu dokumentieren und individuell zu begleiten. Mit lernlog bieten wir nicht nur ein Produkt, sondern auch einen sich stetig weiterentwickelnden Werkzeugkoffer, um Schulentwicklungsprozesse im Sinne neuer Lernformate an Schulen weiter zu implementieren. Dieser Gedanke wird auch durch die lernlog Community gestärkt – ein bundesweit wachsendes Netzwerk –, in der voneinander gelernt werden kann und in dem es regelmäßigen Input von außen gibt.
Was verändert sich im Lernen für die Schülerinnen und Schüler?
Mit lernlog haben die Schülerinnen und Schüler ein persönliches Logbuch, das ihr Navigator für ihre Lernprozesse darstellt. lernlog ist gleichzeitig wie eine Schatztruhe, in der meine Erfolge im Lernen und Wachstumsseiten sichtbar werden. Für die Schülerinnen und Schüler verändert sich im Lernen durch das Praktizieren anderer Lernformate mehr Mitbestimmung, mehr Verantwortungsübernahme und ein Transfer vom Wissenskonsumenten hin zum handelnden Individuum in Gemeinschaft. lernlog erleichtert auch, lernförderliche Feedbackprozesse im Lerngeschehen zu verankern und die Möglichkeit für alle Kinder und Jugendliche zu erhöhen, ihre Potenziale zu stärken.
Was haben die Lernbegleitenden davon, inwiefern bereichert es ihre Arbeit?
In der DNA von lernlog ist ein konstruktivistisches Lernverständnis verankert. Dieses basiert auf einem beziehungsorientierten Ansatz im Lerngeschehen. lernlog ist als Ergänzung zur persönlichen Lernbegleitung zu verstehen. Es unterstützt Lernbegleitende in offenen Lernformaten in Organisation, Begleitung und Feedbackprozessen und trägt dazu bei, alle Schülerinnen und Schüler auf ihrer Lernreise im Blick zu behalten und in ihrem „Wachstum“ – vom englischen „growth“ abgeleitet – zu begleiten. Außerdem erleichtert lernlog die Kollaboration in multiperspektivischen Teams. Es bietet eine Plattform, in der ich mich mit unterschiedlichen Professionen vernetzen kann, um im Sinne von „welfare teams“ die Schülerinnen und Schüler in ihren Bedarfen, Interessen und Neigungen zu unterstützen.
Die Einführung eines neuen Tools in den Alltag bedeutet immer auch Mehrarbeit – warum sollten sich Schulen für diesen Weg entscheiden?
Weil lernlog nicht nur eine Software darstellt, sondern einen Ansatz von Schulentwicklungsprozessen mit sich bringt: Möchte sich eine Schule auf den Weg machen, wird ihr durch lernlog nicht nur eine Hilfestellung im operativen Lerngeschehen geboten, sondern auch im Hinblick auf die gesamte Organisation. Durch die lernlog Community erlangt jeder Standort praktische Hilfestellungen und Tipps für Schulentwicklungsprozesse, teils noch zu entwickelnde Materialpakete werden zur Verfügung gestellt und durch Feedbackprozesse stetig weiterentwickelt. Dass Veränderung und die Einführung von etwas Neuem zu Beginn mit Aufwand verbunden ist, bedeutet nicht, dass sich dieser Aufwand nicht lohnt. Im Gegenteil: Vor dem Hintergrund der sich stets wandelnden Gesellschaft, ist es unabdingbar, dass sich Schule dahingehend wandelt. Abläufe in der Schule zu erneuern, ist wichtig und geschieht, weil es für alle Beteiligten einen hohen Mehrwert bringen kann. Selbstgesteuertes Lernen hat umgekehrt das Potenzial, in der Lernbegleitung Freiräume zu schaffen, die dann genutzt werden können, zum Beispiel für die individuelle Begleitung.
Wie geht der Prozess weiter? Was wünscht sich die MJG für die Zukunft von lernlog?
Die MJG wird als Gesellschafterin die lernlog gGmbH weiterhin begleiten. Sie wünscht lernlog eine möglichst breite Nutzung von unterschiedlichen Schülerinnen und Schülern und ihren Lernbegleitenden und eine wachsende lernlog Community. Somit kann lernlog einen Beitrag leisten, Lernprozesse und Lernbegleitungen im Sinne der Kinder und Jugendlichen im deutschen Schulsystem zu verändern und sie auf die Welt von heute und morgen vorbereiten.
In einem Satz: Was ist an lernlog einmalig?
Durch die Beteiligung ganz verschiedener Schulen, Akteurinnen und Akteure ist lernlog wie ein Chamäleon einsetzbar: Es passt sich an die Bedarfe unterschiedlicher Schulen an: in Bezug auf die (digitale) Lernumgebung und Ausstattung, die schulinternen Abläufe und Regularien sowie die Schulentwicklungsprozesse hinsichtlich neuer Lernformate.
Gesellschaft und damit auch Schule verändern sich stetig. Was wird aus deiner Sicht die zentrale Frage im Bildungsdiskurs in 10 Jahren sein?
Ich denke leider: Teilhabe und Chancengerechtigkeit.
Kann lernlog in dem Zusammenhang eine Rolle spielen?
Natürlich. Selbstgesteuertes Lernen mit lernlog setzt genau an dieser Stelle an, Kinder und Jugendliche in ihren Interessen und Neigungen zu stärken. Es unterstützt sie dabei, Möglichkeit zu entdecken, Kompetenzen zu erlangen und Wege zu gehen, um sich einzubringen. Jede und jeder ist durch lernlog gleichermaßen herausgefordert und beteiligt. Das ist ein sehr inklusiver Gedanke.